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Anna Edinger am Schreibtisch

Anna Edinger

Feministin und Freundin

Anna Edinger (geb. Goldschmidt) wuchs in einer alteingesessenen jüdischen Bankiersfamilie auf, die enge Beziehungen zum Städelschen Kunstinstitut pflegte. 1886 heiratete sie den Neurologen Ludwig Edinger, dessen Hirnforschung sie unterstützte und auch finanziell förderte. Seit den 1890er-Jahren engagierte sie sich in Frankfurt für die Rechte der Frau und setzte sich auch überregional für soziale Reformen und karitative Einrichtungen ein, unter anderem für die Kinderfürsorge und die Bekämpfung der Tuberkulose. Von 1903 bis 1910 war sie im Vorstand des Bundes Deutscher Frauenvereine tätig. Im Jahr 1915 erhob sie auf dem Internationalen Frauenfriedenskongress in Den Haag ihre Stimme gegen den Krieg. Edingers Familie, insbesondere auch ihre Tochter, die Paläontologin Tilly Edinger, gehörte zum engsten Frankfurter Freundeskreis von Ottilie W. Roederstein und Elisabeth H. Winterhalter. Mit beiden verband sie ihr Einsatz für die Frauenbildung und ihre Begeisterung für die Kunst. Das Ehepaar Edinger besaß eine eigene Sammlung. Zwischen 1897 und 1898 schuf Roederstein zahlreiche gezeichnete Porträts ihrer Familie, die an den „Shakespeare-Abenden“ wohl im Hause der Edingers entstanden.

Geboren
1863 in Frankfurt am Main
Gestorben
1929 in Oberursel (Taunus)

Korrespondenz

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 5. Mai 1897

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 5. Mai 1897

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Frankfurt am Main, an Ottilie W. Roederstein, 5. Mai 1897. Anna Edinger ("Aennes") bedankt sich bei Roederstein ("Tilly") für ein Bild von Ottilie W. Roederstein, das ihr Roederstein und Elisabeth H. Winterhalter schenkten (unidentifiziert). Edinger sei vor kurzem in ein neues Haus gezogen; erwähnt Sorge Roedersteins um Ida Gerhardi. Anschrift von Anna Edinger: Leerbachstraße 27, Frankfurt am Main.

Postkarte (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 15. Juli 1897

Postkarte (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 15. Juli 1897

Maschinengeschriebenes Transkript einer Postkarte von Anna Edinger, Frankfurt am Main, an Ottilie W. Roederstein, Arnhem (Niederlande), 15. Juli 1897. Anna Edinger ("Aennes") berichtet Roederstein ("Tilly"), ihr Bruder habe behauptet, das neueste Bild Roedersteins in ihrem Atelier im Städel, "die Jungfrau mit dem Hals" sehe Edinger ähnlich (vermutlich gemeint ist: "Mädchen mit Blume" oder: "Jeune fille à la fleur", 1897); sie scherzt, dass sie Roedersteins Inspiration sei.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 11. Februar 1898

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 11. Februar 1898

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 11. Februar 1898. Edinger ("Aennes") habe gestern den Besuch von Roederstein ("Tilly") verpasst; sie sei am vorigen Tag schweren Herzens von Frankfurt weggegangen. Sie hoffe bei ihrer Rückkehr das Gemäldes eines "Jünglings", an dem Roederstein gerade arbeite, fertig zu sehen. Roederstein habe Edinger nicht gesagt, dass sie in Berlin "entgegen allen geäußerten Prinzipien" ausstelle (16. Ausstellung des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen in Berlin, 1898). Edinger wolle die Ausstellung besuchen, auch um eine "Zeichnung von Dora Bernstein" (nicht nachweisbar, nicht identifiziert) zu sehen. Seitdem Edinger nicht mehr ihr "Schreibtischeckchen" im Gärtnerweg habe, würde sie sich nirgendwo so zuhause fühlen, wie bei Roederstein und Elisabeth H. Winterhalter.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 14. März 1899

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 14. März 1899

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Ortenberg, an Ottilie W. Roederstein, 14. März 1899. Edinger ("Aennes") sei krank und müsse viel liegen; fragt nach Roederstein ("Tilly") und Elisabeth H. Winterhalter; erwähnt eine von Winterhalter an einer Patientin durchgeführte Laparatomie.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 21. März 1899

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 21. März 1899

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Ortenberg, an Ottilie W. Roederstein, 21. März 1899. Edinger habe eine weibliche Figur des Bildhauers Erwin Kurz bei "Andreas" (Kunsthandlung J.P. Schneider) gesehen und möchte sie als Geburtstagsgeschenk für ihren Mann Ludwig Edinger kaufen. Es soll eine Überraschung werden. Roederstein solle wegen der Ausstellung ihrer Bilder nicht "zur Trauerweide" werden, Frankfurt halle schon wieder von ihrem "Ruhme" und in Paris werde ihr Erfolg "noch größer als voriges Jahr".

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 30. November 1918

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 30. November 1918

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Frankfurt am Main, an Ottilie W. Roederstein, 30. November 1918. Edinger ("Aennes") bedankt sich bei Roederstein ("Tillychen") für "das Bildchen", über das sie und ihr Sohn Fritz sich freuten; bespricht die politische Situation (Ersten Weltkrieg, Waffenstillstandsabkommen von Compiègne); grüßt Elisabeth H. Winterhalter ("Hans") und Emma Kopp.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 13. April 1929

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 13. April 1929

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 13. April 1929. Edinger ("Aennes") sei heute mit Moritz Oppenheim und einer "mit ihm wandelnde[n] Wiener Dame" im Frankfurter Kunstverein gewesen (Ausstellung "O.W. Roederstein. Zum 70. Geburtstage") zu besuchen. Laut "Markus" (Carl Marcus, Direktor des Frankfurter Kunstvereins?) sei die Ausstellung der größte Erfolg seit vielen Jahren. Edinger wolle wegen finanzieller Schwierigkeiten für sich und ihre Kinder Fritz und Tilly Edinger die in ihrem Besitz befindlichen Bilder von Arnold Böcklin und Wilhelm Leibl verkaufen. Für den Leibl (unfertiges Gemälde) habe sie ein Angebot der Ludwigsgalerie in München über die Nationalgalerie in Berlin für 12.000 Mark und eine weitere Einschätzung von "Herrn Professor Schmid (Basel)" (Georg Schmidt, Direktor des Kunstmuseums Basel) erhalten, dass sie das Bild für 17.000 Mark verkaufen könne, wenn sie warte. Sie bittet Roederstein um Rat.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 21. April 1929

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Ottilie W. Roederstein, 21. April 1929

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Jugenheim, an Ottilie W. Roederstein, 21. April 1929. Glückwünsche zum 70. Geburtstag Roedersteins ("Tillychen"). Sie werde am Rundfunk Roedersteins "Ruhm verkünden hören". Anschrift von Anna Edinger: Haus Waldfrieden, Jugenheim.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter, 1. August 1897

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter, 1. August 1897

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Frankfurt am Main, an Elisabeth H. Winterhalter, 1. August 1897. Edinger habe bereits eine Karte nach Amsterdam und Den Haag geschrieben und habe nichts Neues zu berichten. Sie warte auf Nachricht von Winterhalter und Ottilie W. Roederstein über eventuelle Adressänderungen während ihrer Urlaubsreisen. Erwähnt einen Besuch von ihrem Sohn Fritz; ihre Tochter Dora habe Malstunden im Garten erhalten; "Herr Kruse" (unidentifiziert) sei abgereist; Erwähnung von "Helene S" (unidentifiziert). Edinger werde nach Königstein fahren; sie grüßt Roederstein, Marie Hildebrand und Emma Kopp. Anschrift von Anna Edinger: Leerbachstraße 27, Frankfurt am Main.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter, 30. und 31. August 1898

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter, 30. und 31. August 1898

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Homburg, an Elisabeth H. Winterhalter und Ottilie W. Roederstein, 30. und 31. August 1898. 30. August 1898: Edinger ("Aennes") spricht über ihre und Winterhalters Erziehungsansichten und die Probleme ihres Sohnes Fritz; sie habe eine neue Haushilfe für ihn und deshalb nicht mit Winterhalter und Roederstein (nach Sils Maria) reisen können; am Vortag sei sie mit "Sonnie" und "Fräulein Fließ" (unidentifiziert) auf den Herzberg und über die Saalburg gewandert; sie habe ihr Telegramm an Winterhalter und Roederstein an das falsche "Sils Maria" adressiert. 31. August 1898: Edinger erwähnt, dass die von Roederstein ("Tilly") erhaltene Postkarte so verwischt sei, dass sie sie teilweise nicht habe lesen können. Fragt, ob Winterhalter mit einer Ärztin "wegen Hamburg" Kontakt aufgenommen habe. Bedankt sich bei Roederstein für eine weitere bei ihr eingegangenen Postkarte. Ergänzende Worte von Pauline Goldschmidt, Mutter von Anna Edinger: Bedankt sich für die Glückwünsche zu ihrem Geburtstag.

Postkarte (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter, 5. September 1898

Postkarte (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter, 5. September 1898

Maschinengeschriebenes Transkript einer Postkarte von Anna Edinger, Frankfurt am Main, an Elisabeth H. Winterhalter, Ansbach, 5. September 1898. Edinger freut sich, dass ihr der "schwierige Piz" gut getan habe. Sie sei am Freitag achteinhalb Stunden gewandert, obwohl ihr Mann ihr nicht mehr als fünf Stunden zugetraut habe. Der Rest des Briefes ist auf Englisch: Edinger freue sich, wenn Winterhalter wohl behalten vom Bergsteigen zurück und bald wieder sicher in Frankfurt sei; Roederstein ("Tilly") sei für diesen Sport nicht so fit wie Winterhalter. In der Marge hinzugefügt: sie habe soeben Winterhalters Brief erhalten.

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter. 25. Dezember 1898

Brief (Transkript) von Anna Edinger an Elisabeth H. Winterhalter. 25. Dezember 1898

Maschinengeschriebenes Transkript eines Briefes von Anna Edinger, Frankfurt am Main, an Elisabeth H. Winterhalter, 25. Dezember 1898. Winterhalter hat den Weihnachtsabend bei Edinger ("Aennes") verbracht; erwähnt Max Warburg, der ihr von Winterhalter "vorgeschmachtet" habe. Schreibt von einem Porträt Winterhalters in ihrem Zimmer sowie von Maiglöckchen, die das Zimmer ausstatten würden. Anschrift von Anna Edinger: Leerbachstraße 27, Frankfurt am Main.

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